Wir bieten an:
- Regionale Pflanzen, auch aus eigener Anzucht
- Hohe Stückzahlen vorrätig
- Bestellservice für nicht vorrätige Pflanzen
Wir beraten Sie gern persönlich bei allen Fragen rund um den Garten. Besuchen Sie uns und sprechen Sie mit unserem kundigen Team der Gartenbaumschule über Ihre Wünsche und Vorstellungen für Ihren Garten oder die Terrasse. Natürlich können Sie gerne auch Fotos oder Skizzen mitbringen, anhand derer wir Ihnen weiterhelfen. Auch in Schnitt-, Dünger oder Pflanzenschutzfragen kennen wir uns aus.
In unserem Ratgeber weiter unten finden Sie zudem schnellen Rat zu häufig gefragten Themen.
BEERENOBST
Alle Beerenobstgehölze wachsen basitonisch, d.h. es werden immer wieder Jungtriebe direkt aus dem Boden gebildet. Deshalb zielen die meisten
Schnittregeln auch darauf, die Sträucher durch geeignete Schnittmaßnahmen fortlaufend zu verjüngen. Alte Triebe werden bodennah entfernt und neue Triebe aus der Basis sind die Fruchtträger der Zukunft.
Wann & wie pflanzen?
Beerenobst kann jederzeit, außer bei Frost, gepflanzt werden. Ein sonniger Standort erhöht den Ertrag und verbessert den Fruchtgeschmack und die Gesundheit. Aber auch in halbschattigen Lagen ist eine Kultur möglich. Beerenobst ist zudem als Topfpflanze sehr gut geeignet.
Wann schneiden?
Johannisbeeren, Stachelbeeren
Rote und weiße Johannisbeeren und Stachelbeeren tragen am besten am 2 bis 3-jährigen Holz. Alle Triebe, die älter als vier Jahre sind, werden nach der Ernte entfernt und Jungtriebe entsprechend nachgezogen. Überzählige Jungtriebe werden ebenfalls bodennah entfernt.
Schwarze Johannisbeeren haben den besten Fruchtertrag am letztjährigen Holz. Der Schnitt nach der Ernte sorgt für das richtige Verhältnis zwischen den letztjährigen und den diesjährigen Trieben. Nach dem Schnitt sollten ca. 6 alte Triebe und 6 neue Triebe verbleiben.
Schnitt der Büsche: Auslichten der abgetragenen Triebe direkt nach der Ernte.
Himbeeren
Die Sommer-Himbeeren tragen ihre Früchte an den Ruten, die im letzten Jahr gewachsen sind. Nach der Ernte werden alle abgeernteten Ruten bodennah entfernt.
Die Herbst-Himbeeren tragen ihre Früchte an Ruten, die sich im August gebildet haben und in diesem Jahr gewachsen sind. Nach der Ernte werden alle Ruten bodennah zurückgeschnitten.
Brombeeren
Ende Oktober werden alle abgetragenen Ruten über dem Boden abgeschnitten und junge Ruten aufgebunden.
Heidelbeeren
Heidelbeeren vertragen Sonne und Halbschatten. Sie lieben kalkarme und ausreichend bodenfeuchte Standorte, die auch Rhododendron behagen. Die Schnittmaßnahmen reduzieren sich auf das turnusgemäße Auslichten alter Triebe.
OBSTBAUM
Richtig einpflanzen
Die Veredlungsstelle (knollenartige Verdickung am Stamm) muss sich nach dem Pflanzen 8 bis 10 cm über dem Boden befinden. Sie darf nicht mit Erde bedeckt sein. Sonst besteht die Gefahr, dass der Baum an der Veredlungsstelle Wurzeln bildet.
Bedecken Sie den Wurzelballen gut mit Erde. Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz verhindert den ungenutzten Ablauf des Gießwassers.
Gönnen Sie Obstgehölzen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm. Diese kann auch mit Mulchmaterial bedeckt werden.
Mit Stützpfahl einpflanzen
- Heben Sie eine Pflanzgrube aus, die mindestens doppelt so groß ist wie der Raum, den die Wurzel des neu zu pflanzenden Baumes einnimmt. Stellen Sie die Wurzel vor dem Pflanzen 1 bis 2 Stunden in ein Gefäß mit Wasser. Schlagen Sie zuerst einen kräftigen Pfahl in der Mitte des Pflanzloches ein und setzen Sie danach den Baum ein.
- Binden Sie den jungen Baum an dem Pfahl fest, damit er für die ersten Standjahre ausreichend verankert ist. Der Baumstamm wird idealerweise mit Kokosstricken am Pfahl fixiert.
- Damit Sie den Baum im ersten Jahr der Pflanzung effektiv mit Wasser versorgen können, empfiehlt es sich, einen Gießrand anzulegen. Schützen Sie die Rinde des Stammes vor einem „Sonnenbrand“ durch die immer stärker werdenden UV-Strahlen. Bewährt haben sich Schilfrohrmatten, die locker um den Stamm gestellt werden.
BODENDECKER
Gehölze
Manche Gehölze vermögen aufgrund ihrer dichten Laubstellung Böden, Hänge und Böschungen so dicht abzudecken, dass sich kaum ein Unkraut etablieren kann. Der grüne Teppich eignet sich insbesondere für Gartenareale, die pflegeleicht begrünt werden sollen. Es fördert zudem die Bodenfeuchte und in der Folge das Bodenleben beträchtlich.
Vor dem Bepflanzen sollten Sie die Flächen peinlich genau von allen Wurzelunkräutern befreien.
Stauden
Stauden mit bodendeckendem Wuchs haben sich als feingliedrige Flächenbegrüner im Hausgarten vielfach bewährt. Bodendeckende Stauden überziehen offene Gartenflächen innerhalb kurzer Zeit mit einem pflegeleichten Blütenteppich. Der ideale Pflanzenabstand hängt hier von der Pflanzenart ab.
CLEMATIS
Clematis, auch Waldreben genannt, gehören zum Garten wie Rosen und Stauden. Mit ihren lianenartigen Trieben schwingen sie sich viele Meter hoch. Aufgrund ihrer Wuchskraft und Blütenfülle gilt die Waldrebe als „Königin der Kletterpflanzen“. Den Kopf recken Clematis-Sorten gerne in die Sonne, ihre Füße lassen sie am liebsten im kühlen Schatten. Clematis bevorzugen einen tiefgründigen Boden, der über eine ausreichende Bodenfeuchte verfügt. Auf Staunässe reagiert die Waldrebe aber empfindlich.
Unterschiede Clematis
Man unterscheidet zwischen frühjahrsblühenden Waldreben, kleinblumigen Wildarten und großblumigen Clematis-Sorten.
Sehr starkwüchsig sind frühjahrsblühenden Waldreben wie Clematis montana. Diese Wild-Clematis ist ein effektiver Begrüner von unansehnlichen Dächern und Wänden.
Zu den kleinblumigen Wildarten zählen Arten wie Clematis viticella, die durch höchste Bodentoleranz und kernige Robustheit überzeugen. Die gefürchtete Clematiswelke, Geißel aller Clematis-Freunde, kann ihnen nichts anhaben.
Großblumige Clematis besitzen aufgrund ihrer bis zu zwanzig Zentimeter großen Blüten und ihrer Nachblüte einen sehr hohen Zierwert.
Richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr und von August bis Oktober. Clematis sind bruchempfindlich, deshalb werden sie auch im Handel ausnahmslos gestäbt angeboten. Ziehen Sie die Pflanzen vorsichtig aus dem Topf. Halten Sie dabei die oberirdischen Triebe zusammen mit dem Stab fest.
- 10 cm tiefer als im Topf pflanzen, damit ein bis zwei Knospenpaare unter der Erdoberfläche sind.
- Eine Pflanzmulde leitet das Regenwasser an die Wurzel.
- Eine Mulchschicht von 10 cm aufbringen.
Clematis im Kübel
Wichtig ist, dass das überschüssige Gießwasser schnell abfließt. Verteilen Sie groben Kies, größere Steine oder zerbrochene Tonscherben auf dem Kübelboden. Diese 3 bis 5 cm Drainageschicht sorgt für einen reibungslosen Wasserabzug. Verwenden Sie nur gute, strukturstabile Kübelerden, niemals lehmige Gartenerde. Wir beraten Sie gerne.
Richtig schneiden
Ein Clematis-Schnitt erfordert Sortenkenntnis.
Frühjahrsblühende Waldreben
- von April bis Mai blühende, stark wachsende Clematis wie alpina und montana brauchen keinen Schnitt
- ist ein Rückschnitt aus Platzgründen unvermeidlich, sollte dieser unmittelbar nach der Blüte stattfinden
Kleinblumige Wildarten und ihre Sorten
- empfehlenswert sind insbesondere welkerobuste Abkömmlinge der Art Clematis viticella
- in der Regel frieren diese Pflanzen im Winter stark zurück
- alle Reste werden im Frühjahr wie bei den Stauden bodengleich abgeschnitten und neue Triebe nach dem Austrieb eingekürzt
- ohne Schnitt vergreisen diese Sorten schnell
Großblumige Clematis-Sorten
- viele großblumige Sorten blühen zweimal: einmal im Mai an den Kurztrieben, die sich im Frühjahr rasch aus dem vorjährigen Holz entwickeln, und dann ein zweites Mal im August an den diesjährigen Trieben
- entfernen Sie nach der 1. Blüte alle Fruchtstände
- Schneiden Sie diese Sorten im Dezember nur leicht zurück und entfernen Sie im Frühjahr erfrorene Triebe. Ein harter Schnitt brächte Sie um die Frühjahrsblüte
- im Turnus von 5 Jahren empfiehlt sich ein radikaler Juni-Rückschnitt
ROSEN
Richtiger Standort
Rosen sind Sonnenliebhaber. An einem geeigneten Standort bleiben robuste Rosensorten ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesund und vital. Sonnige Standorte sorgen für das rasche Abtrocknen nasser Rosenblätter. Dadurch wird die Anfälligkeit durch leidige Pilzkrankheiten spürbar gemindert.
Als Tiefwurzler, die ihre Wurzeln ziemlich schnell ins Erdreich hinabsenken, bevorzugen Rosen einen tiefgründigen, sandig-lehmigen Boden mit ausreichenden Humus- und Nährstoffanteilen. In allen unverdichteten Gartenböden, in denen auch andere Ziergehölze problemlos wachsen, ist auch eine Rosenpflanzung möglich.
Ein absolut ungeeigneter Standort für Rosen liegt unter großkronigen Laubbäumen. Im Tropfbereich der Kronen kann das Laub der Rosenpflanzen nicht schnell genug abtrocknen. Mehltau- und Sternrußtaupilze finden einen idealen Nährboden.
Hinweis: Bevor Sie Rosen auf Standorte pflanzen, auf denen bereits Rosen gewachsen sind, sollten Sie sich über geeignete Maßnahmen informieren, wie Sie einen Kümmerwuchs der neugepflanzten Rosen vermeiden können. Wir beraten Sie gerne.
Richtig pflanzen
Das Pflanzloch sollte nach dem Ausheben nach allen Seiten eine Handbreit größer als der Ballen bzw. die nackte Wurzel sein. Mischen Sie einige Körner Langzeitdünger unter die Pflanzerde Die Sohle des Pflanzlochs lockern Sie mit der Grabegabel gründlich auf, damit ein einwandfreier Wasserabfluß möglich ist. Stellen Sie nun die Rose senkrecht in das Pflanzloch. Idealerweise hält ein zweiter Helfer die Rose fest, so dass die Wurzeln frei und ungebogen in der Pflanzgrube baumeln können. Nach dem Pflanzen muss sich die Veredlungsstelle 5 cm tief in der Erde befinden.
Rosen mit Erdballen
Die Pflanztiefe von Containerrosen orientiert sich nicht an der Ballengröße, sondern an der Veredlungsstelle der Rose. Füllen Sie die Pflanzgrube mit der Pflanzlocherde auf und treten Sie die Rose leicht mit dem Absatz an. Halten Sie die Rose dabei fest, damit sich die wichtige Höhenpositionierung nicht gravierend ändert. Schlämmen Sie mit dem Gartenschlauch nach dem Pflanzen die Rosen kräftig ein, um eventuelle Hohlräume zu schließen und für einen optimalen Bodenschluß zu sorgen.
Wurzelnackte Rosen
Entfernen Sie vor dem einpflanzen beschädigte Wurzeln bis knapp oberhalb der Schadstelle. Die Feinwurzeln bleiben grundsätzlich unbeschnitten, denn je mehr davon an der Rose verbleiben, desto sicherer wächst sie an. Die oberirdischen, grünen Triebe der wurzelnackten Rosen werden bis auf etwa 20 cm (Scherenlänge) mit einer scharfen Schere zurückgenommen. Alle Rosen, die mit nackter Wurzel gepflanzt werden, sollten Sie grundsätzlich vor der Herbst- oder Frühjahrspflanzung vier bis fünf Stunden möglichst mit allen Trieb- und Wurzelteilen in ein Wasserbad legen.
Füllen Sie die Pflanzgrube mit Erde auf und treten Sie die Rose leicht mit dem Absatz an. Halten Sie die Rose dabei ggf. fest, damit sich die Positionierung nicht gravierend ändert. Schlämmen Sie nach dem Pflanzen die Rosen kräftig ein, um eventuelle Hohlräume zu schließen und für einen optimalen Bodenschluß zu sorgen.
Nach dem Pflanzen anhäufeln: Ziehen Sie die Erde um die Rose etwa 15 cm hoch, so dass nur noch die Triebspitzen der Rosenstöcke zu sehen sind. Angehäufelt wird sowohl bei der Frühjahrs- als auch bei der Herbstpflanzung. Das Anhäufeln schützt die Rosen vor Wind, Sonne und Frost. Die Herbstpflanzung wird im April, die Frühjahrspflanzung nach acht Wochen des Einpflanzens abgehäufelt – frühestens jedoch, wenn die Neutriebe eine Länge von 10 cm erreicht haben.
Richtig schneiden
Wann?
Der richtige Zeitpunkt ist grundsätzlich im Frühjahr. Vorzeitige Triebe können bedenkenlos entfernt werden, ohne der Rose zu schaden. Ein Schnitt im Herbst ist fatal, da sich die offenen Wunden nicht mehr schließen – der Frost kann ungehindert tief in das Mark der Pflanze eindringen.
Wie?
Setzen Sie den Schnitt etwa fünf Millimeter oberhalb einer Knospe leicht schräg an. So kann Regenwasser von dem weichen und sehr empfindlichen Neutrieb ablaufen. Um die Wundfläche so klein wie möglich zu halten, setzen Sie die Schere nicht übertrieben schräg an. Die verwendete Rosenschere muss die Triebe glatt und sauber abschneiden und nicht abquetschen. Halten Sie das Schnittgut in einer Hand fest und tragen sie es gleich aus den Beeten hinaus. Es dürfen keine Schnittabfälle zwischen den Rosen liegen bleiben, da sie potentielle Krankheitsherde darstellen.
Schnitt im Frühjahr
Beet-, Zwerg- und Edelrosen verlangen nach einem regelmäßigen Schnitt. Nur so kann Sonnenlicht auf untere, ruhende Knospen fallen und diese zur Entwicklung neuer Triebe anregen. Regelmäßig geschnittene Rosen entwickeln mehr leistungsfähiges Laub.
Ein übertrieben tiefer Schnitt direkt über der Bodenoberfläche bewirkt jedoch das Gegenteil: Ohne Holz kein Laub und ohne Laub keine Blüten. Je mehr kräftiges, jung-grünes Holz bei öfterblühenden Gartenrosen vorhanden ist, desto mehr Blüten können entwickelt werden.
Schnitt im Sommer
Der Sommerschnitt bei Rosen hat nichts mit den bisher beschriebenen Triebrückschnitten zu tun. Nach der Juniblüte können Sie alle öfter blühenden Zwerg-, Beet-, Strauch-, Kletter- und Edelrosen bis unter die Blüte bzw. den Blütenstand zurückschneiden, also das Verblühte entfernen. Dieser Sommerschnitt regt die Bildung neuer Blüten an.
Wissenswertes über Rosen
- Rosen lieben die Sonne und brauchen Licht.
- Ideal ist ein sandig-lehmiger Boden mit ausreichendem Humusanteil.
- Als Tiefwurzler brauchen Rosen Platz – trifft die Pfahlwurzel auf eine unüberwindliche Sperre, leidet die Pflanze und zeigt einen kümmerlichen Wuchs.
- Beengte, luftstille Ecken, in denen kein ausreichender Luftaustausch stattfindet, unbedingt als Pflanzort meiden. Diese Nischen sind beliebte Aufenthaltsorte für Pilze, insbesondere Echter Mehltau.
- Pflanzen Sie Rosen nicht unter alten, großkronigen Bäumen. Im Tropfbereich der Baumkronen kann das Laub der Rosenpflanzen durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht rasch genug abtrocknen und bietet einen idealen Nährboden für Mehltau- und Sternrußtaupilze.
- Nachpflanzungen von Rosen auf einer Fläche vermeiden, auf der bereits Rosen oder andere Vertreter der großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) – beispielsweise Äpfel und Birnen – gestanden haben.
- Rosen brauchen ausreichend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit.
- Entfernen Sie krankes Rosenlaub aus dem Garten. Bleibt es liegen, bietet dies den idealen Start für einen üppigen Neubefall im nächsten Jahr.
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen können Sie Besuch von lästigen Rosenkrankheiten und –schädlingen bekommen. So können beispielsweise in sehr regenreichen Jahren mit kühlen Sommern selbst ansich robuste Sorten leiden. Falls der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nötig sein sollte, gehen Sie bewusst und verantwortungsvoll damit um. Wir beraten Sie gern!
FORMSCHNITT
Tolle Pflanz-Formen selbst gestalten macht Spaß und ist kreativ. Ein besonders dankbarer Werkstoff für Figuren aller Art sind Pflanzen mit kleinem Laub oder feiner Benadlung, etwa Buchsbäume und Eiben. Die besten Termine für den Formschnitt liegen im Sommer.
Etagen-Gehölze
Eiben eignen sich sehr für eine Etagenform.
Die Ausgangspflanze sollte etwa 100 bis 150 cm hoch sein.
- Formen Sie die Pflanze zunächst kegelförmig.
- Durch Schneiden und Herunterbinden der Triebe bis in die Waagerechte entsteht ein ca. 20 cm breiter Ring um die Pflanze.
- In den nächsten Jahren werden weitere Ringe auf die gleiche Weise gestaltet und durch regelmäßigen Schnitt fixiert.
- Die Spitze wird kegelförmig ausgestaltet.
Buchsformen
Schon die Römer waren von der Schnittverträglichkeit des Buchsbaumes fasziniert. Die hervorragenden Schnitteigenschaften des langsam wachsenden Strauches werden mittlerweile auch für die Gestaltung von Formen und Skulpturen aller Art genutzt. Das Spektrum reicht von geometrischen Figuren wie Kegeln, Pyramiden, Kugeln, Spiralen und Säulen über Bögen bis hin zu Fantasieformen.
Tipps für den Formschnitt
- Mit einem ausgesägten Holzbrett
- Entlang einem zur Spirale gelegten Band
- Mit mehreren gespannten Bändern abgehend eines Leittriebes
- Aus einem Maschendrahtkegel
Kiefer in Form
Die Gestaltung ungewöhnlicher Wuchsformen bei Kiefern ist eine hohe gärtnerische Kunst, deren Vorbilder sich in der Bonsaikultur finden. Das Formen der Bäume erfordert Geschick und vor allem Geduld. Es dauert viele Jahre bis ein Big-Bonsai gestaltet ist. Garten-Baumschulen bieten ein breites Sortiment an geformten Pflanzen an. Wichtig ist, dass die pinselartigen Triebe Ende Mai mit einer scharfen Heckenschere jedes Jahr in Form gebracht werden.
Blauregen-Stämmchen
Der Blauregen (Wisteria) zählt zu den beliebtesten Schlingpflanzen im Garten. Aus ihnen lassen sich auch Hochstämme ziehen, die auf kleinstem Raum für eine unglaubliche Blütenfülle sorgen.
- Wählen Sie dafür eine veredelte Jungpflanze mit einem kräftigen Leittrieb aus. Entfernen Sie alle weiteren Grundtriebe und kappen Sie im Spätwinter den Haupttrieb etwa auf 2 m Höhe.
- Aus den neuen Trieben wählen Sie 3 bis 5, etwa gleich-starke Triebe für den Kronenaufbau aus. Alle anderen werden wiederum entfernt.
- Schneiden Sie Haupt- und Seitentriebe immer wieder zurück, bis nach 4 Jahren eine kompakte Krone entstanden ist.
Spezialformen aus Draht
Mit speziellen Drahtformen lassen sich auch komplexe Figuren formschön gestalten. Fixieren Sie die Form um die Pflanze. Einzelne Äste werden der Form entsprechend am Draht geführt und festgebunden. Herausragende Triebe werden in den folgenden Jahren immer wieder eingekürzt, bis die Form vollständig ist.
LAZYGEHÖLZE
Bestimmte Edelsträucher und Gartenbäume machen keine Arbeit, sie kommen vollkommen ohne Schnitt aus. Dazu gehören z.B. Hamamelis (Zaubernuss), Cornus (Blumen-Hartriegel), Hibiskus, Magnolien und Viburnum (Schneeball). Ihre Wuchsschönheit bringen Sie erst im Alter voll zur Entfaltung.
Klein bleibende Kugelformen
Kugelbäume sind beliebte Gartenbäume, weil sie ganz ohne Schnitt eine stabile, klein bleibende Kugelkrone entwickeln. In schmalen Reihenhausgärten und begrenzten Vorgärten steht diese Eigenschaft hoch im Kurs. Vorgeschriebene Grenzabstände bleiben gewahrt, Ärger mit dem Nachbarn wird von Anfang an ausgeschlossen. Dazu kommt die optische Wirkung der geometrischen Kugelform, die Eleganz und Vornehmheit ausstrahlt.
Beispiele sind der Kugel-Ahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘), Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides ‚Nana‘), Kugel-Esche (Fraxinus excelsior ‚Nana‘).
Säulenformen - rank und schlank
Früher standen Vorteile wie bessere Windfestigkeit und die geringe Bruchgefahr bei schweren Schneelasten im Vordergrund des Interesses. Heute genießen die eleganten, schlanken Säulenformen vor allem wegen ihrer Pflegeleichtigkeit und des Platzmangels in vielen Gärten einen ausgezeichneten Ruf.
Von allen Gartenbäumen brauchen sie die kleinste Standfläche. Sogar kleinste Pflanzstellen sind für senkrechtwachsende Gartenbäume wie Säulen-Spitzahorn (Acer platanoides ‚Colum-nare‘), Säulen-Tulpenbaum (Liriodendron tulipife-ra ‚Fastigiata‘), Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia ‚Fastigiata‘) möglich.
Mit ihren schmalen Maßen passen vielen Sorten auch ausgezeichnet in Kübel und schöne Gefäße. Natürlich sind viele Säulenformen auch für eine Heckenpflanzung geeignet. Vor allem schlank wachsende Nadelgehölze bieten sich für diesen Verwendungszweck an. Hecken aus Säulensorten gelten wegen des geringen Schnittaufwandes als besonders pflegeleicht.
Pflegeleichte Nadelgehölze
Viele Nadelgehölze sind putzige Gesellen zum Anfassen, die ohne Schnitt auskommen. Durch die vielen Arten und Sorten ergibt sich eine besonders reiche Auswahl. Mini Tannen werden beispielsweise kaum kniehoch und ist für alle tiefgründigen, ausreichend feuchten Standorte mit begrenztem Raumangebot gut geeignet. Kleine Lärchen bilden ein blaues Nadelkissen.
Die wertvolle, sehr schnittverträgliche Zwergform gehört in jeden Steingarten. Als dekoratives Zierstämmchen ist sie in einem hochwertigen Gefäß ein Augenschmaus. Die kleine Streichel-Kiefer ist ein hübscher Kleinstrauch und bietet viel Japanflair. Er passt in den Hausgarten, Heide- und Steingarten, Japangarten und auf Grabstellen.
Die Japanische Schirmtanne (Sciadopitys verticillata) ist ein erdgeschichtlich sehr alter Nadel-Methusalem, der in keinem Garten japanischer Prägung fehlen sollte. Seine dicken, weichen Nadeln sind äußerst attraktiv in schirmartigen Quirlen angeordnet. Die Pflanze wächst kegelförmig und erreicht Höhen um 200 bis 300 cm.
Rhododendron und Azaleen
Eine besonders blühstarke Gruppe immergrüner Gehölze bilden die Rhododendron mit ihren großen Blütenbällen. Ihre Blütenfarben reichen von violett, blau, rot und rosa bis zu weiß und gelb. Hinzu kommen die Laub abwerfenden Azaleen, die intensive Orangetöne und eine leuchtende Herbstfärbung mit ins Gartenspiel bringen.
Normalerweise brauchen Sie Rhododendronbüsche nicht zu schneiden. Bei alten Sträuchern kann aber ein harter Verjüngungsschnitt wie eine Frischzellenkur wirken, die die Pflanzen wieder kompakt und blühvital erscheinen lässt. Rhododendren treiben auch aus sehr alten Holzpartien problemlos wieder aus, wenn den zurückgeschnittenen Sträuchern ausreichend Boden-feuchte zur Verfügung steht.
Kaskadenbäume ohne Schnittaufwand
Sogenannte Kaskadenbäume sind durch Triebe gekennzeichnet, die wie ein Vorhang herabfallen. Hängeformen wachsen sehr langsam, können aber nach Jahrzehnten doch stattliche Ausmaße von über 8m erreichen.
Deutlich kleiner bleiben Hängeformen, die als sogenannte Kronenveredlungen herangezogen werden. Durch die Höhe der Veredlungsstelle wird auch die Höhe der Pflanze festgelegt, wie beispielsweise bei dem Hängenden Erbsenstrauch (Caragana arborescens ‚Pendula‘).
Weitere Kaskadenbäume sind Hänge-Birke (Betula pen-dula ‚Tristis‘), Hängende Schneekirsche (Prunus subhirtella ‚Pendula‘) und Hänge-Buche (Fagus syl-vatica ‚Pendula‘).
GEHÖLZE
Achten Sie von Anfang an auf den richtigen Umgang mit Gehölzen. Die meisten Fehler werden beim Pflanzen gemacht.
Die richtigen Vorbereitungen
- Schwere Baumaschinen in Neubaugebieten können mitunter den Boden betonhart verfestigt haben. Verdichtete Bodenschichten führen zu einem unterirdischen Wasserstau und verhindern das Einwachsen der Gehölze. Unbedingt den Boden vor dem Pflanzen gründlich aufbrechen und lockern.
- Die Größe des Pflanzlochs hängt von dem Durchmesser des Wurzelballens ab. Heben Sie das Pflanzloch etwa doppelt so tief und breit aus wie der Erd-, Topf- oder Wurzelballen groß ist. Die Aushuberde packen Sie an den Grubenrand.
- Die Ränder und die Sohle des Pflanzloches mit einem Spaten gut lockern, damit sich keine Staunässe bildet. So können die Pflanzenwurzeln nach dem Auspflanzen leicht in den Gartenboden hineinwachsen.
- Vor dem Pflanzen tauchen Sie den Ballen so lange in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, also etwa 1 bis 2 Minuten. Wurzelnackte Gehölze ohne Erde legen Sie eine Stunde komplett in ein Wasserbad.
- Gehölze pflanzen Sie so tief, wie sie im Boden oder im Topf gestanden haben. Bei ausgesprochen feuchten Gartenböden empfiehlt sich eine Pflanzung auf einem leichten Hügel, so dass das Wasser von der Wurzel weggeführt wird. Auch eine wasserabführende Kiesschicht auf dem Boden unterstützt den notwendigen Wasserabfluß.
Die richtige Pflege
- Niemals mineralische Dünger mit ins Pflanzloch geben. Bewährt hat sich eine Aufbesserung der ausgehobenen Erde mit Gaben von Gartenkompost (bis 30 %), Hornspänen (bis 80 g) oder eines Bodenaktivators.
- Plastiktöpfe entfernen – eventuell vorhandene Ballentücher werden mitgepflanzt, den dicken Knoten am Wurzelhals öffnen Sie. Drahtballen verbleiben an der Pflanze. Füllen Sie nun das Pflanzloch mit der angereicherten Erde auf und treten Sie die Erde um die Pflanze herum mit dem Absatz leicht an. Es dürfen keine Hohlräume bleiben. Formen Sie einen etwa 10 Zentimeter hohen Erdwall um die Pflanze. Verankern Sie größere Gehölze in der ersten Zeit mit einem Pfahl.
- Immer anwässern – auch bei Regenwetter! Mit der Gießkanne ohne Tülle oder dem Gartenschlauch gut wässern, ohne die Pflanzen dabei übertrieben einzuschlämmen. Im ersten Wachstumsjahr brauchen alle Gehölze eine kontinuierliche Wasserversorgung. Wässern Sie anfangs wöchentlich. Faustzahl: 30 – 50 Liter pro m².
- Immergrüne Gehölze verdunsten auch im Winter. Wässern Sie deshalb auch in der kalten Jahreszeit bei frostfreiem Boden alle vier Wochen.
- Wurzeln atmen und sind auf Luft im Boden angewiesen. Lockern Sie deshalb den Boden öfter mit der Grabegabel und decken Sie ihn in sommertrockenen Gebieten mit Rinden- oder Pinienmulch ab.
- Ab Mai beginnen Gehölze mit dem Austrieb – jetzt ausreichend düngen. Mengenangaben und Ausbringzeitpunkte finden Sie auf den Düngerpackungen.
- Containergehölze (u.a. Forsythien, Spiersträucher, Weigelien, Deutzien, Gartenjasmin), die Sie im Sommer oder Herbst gepflanzt haben, erst im nächsten März kräftig auf Kniehöhe zurückschneiden. (Ein Herbstschnitt würde die Gefahr eines Frostschadens erhöhen.) Die Folge ist zwar eine Blühpause, der Rückschnitt bewirkt aber langfristig einen buschigen, formschönen Wuchs. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie uns. Wir beraten Sie gerne.
RHODODENDRON
Richtiger Standort
Rhododendron lieben absonnige, leicht schattige Standorte. Ein gleichmäßig feuchter Boden erhöht die Sonnentoleranz aller Arten beträchtlich. Nur in einem niedrigen Säurewertebereich des Bodens (maximal pH 5,5) können die Pflanzen ausreichend viele Nährstoffe aufnehmen. Deshalb ist eine Bodenverbesserung vor dem Pflanzen mit Erden wie standardisierten Rindenprodukten, Holzfaserpflanzenerden oder Torf-Rindenerden Voraussetzung für eine dauerhaft gedeihliche Entwicklung.
Hinweis: Zusätzlich erleichtern kalktolerante Rhododendron eine Rhododendronpflanzung auf eher untypischen Böden. Wir beraten Sie gerne.
Richtig pflanzen
Tauchen Sie die Ballen vor dem Pflanzen so lange in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, also etwa 1 bis 2 Minuten. Als Flachwurzler sollten sie nicht tiefer als bodeneben gesetzt werden. Die Größe des Pflanzlochs hängt von dem Durchmesser des Wurzelballens ab. Heben Sie das Pflanzloch etwa doppelt so tief und breit aus wie der Erd-, Topf- oder Wurzelballen groß ist.
Damit sich keine Staunässe bildet, lockern Sie die Ränder und die Sohle des Pflanzloches mit einem Spaten. Dadurch können die Pflanzenwurzeln nach dem Auspflanzen leicht in den Gartenboden hineinwachsen. Achten Sie darauf, dass die Plastiktöpfe entfernt sind. Nach dem Auffüllen des Pflanzloch treten Sie die Erde um die Pflanze herum leicht an. Formen Sie einen etwa 10 cm hohen Erdwall um die Pflanze, um das Gießwasser zu halten. Gießen Sie ausreichend – auch bei Regenwetter – mit der Gießkanne ohne Tülle oder dem Gartenschlauch, ohne die Pflanzen dabei übertrieben einzuschlämmen. Rhododendron brauchen von Anfang an eine kontinuierliche Wasserversorgung. Wässern Sie anfangs wöchentlich.
Richtig pflegen
Düngen
Besonders die großwachsenden, großlaubigen Rhododendron haben einen erheblichen Nährstoffbedarf. Fragen Sie nach speziellen Rhododendron-Düngern, die auf die Bedürfnisse und Abneigungen (Kalk!) dieser Gehölzgruppe abgestimmt sind. Mengenangaben und Ausbringzeitpunkte finden Sie auf den Düngerpackungen.
Wässern
Rhododendron haben auch im Winter Durst. Im Herbst frisch gepflanzt sollten Sie während des Winters bei frostfreiem Boden im Abstand von vier Wochen gewässert werden. Bei der Wahl eines halbschattigen bis schattigen Gartenstandortes ist die Gefahr des Verdurstens schon von vornherein stark reduziert.
Mulchmaterial
Rhododendron reagieren positiv nach dem Pflanzen auf eine Rindenmulchdecke. Auch eine naturnahe Unterpflanzung mit bestimmten Stauden sorgt für das richtige Kleinklima in Wurzelnähe. Wuchszahme Stauden wie die Elfenblume sind attraktive Partner. Dank ihres dichten Laubes bieten sie den Rhododendronwurzeln Schutz und fördern die Bodenfeuchtigkeit. Wird Rindenmulch eingesetzt, ist der erhöhte Stickstoffverbrauch durch eine Gabe von Hornspänen vor dem Ausbringen des Mulchmaterials auszugleichen.
Schnitt
Im Allgemeinen brauchen Rhododendron keinen Schnitt. Mit den Jahrzehnten kann es aber zu einem staksigen, lichten Aufbau kommen, dem ein harter Verjüngungsschnitt entgegenwirkt. Rhododendren treiben auch aus sehr altem Holz problemlos wieder aus. Wichtig ist, dass zurückgeschnittenen Rhododendren ausreichend Bodenfeuchte zur Verfügung stehen. Eine Mulchdecke schützt die flachen Wurzeln nach dem Schnitt vor den Sonnenstrahlen. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie uns gern.
RICHTIG SCHNEIDEN
Einfache Regeln und bewährte Tipps zum Schnitt Ihrer Ziersträucher.
Warum schneiden?
Für gesunde und blütenreiche Ziersträucher ist ein regelmäßiger Schnitt bestimmter Ziergehölze notwendig. Beispiel sind öfter blühende Rosen oder spätsommerblühende Ziersträucher. Die meisten Gehölze brauchen keinen regelmäßigen Schnitt.
Ziel eines Schnittes ist z.B. das Erhöhen des Blüten- und Fruchtreichtums, das Pflanzenformen oder einfach nur das Verkleinern zu groß gewordener Gehölze. Wenn Sie Ihre Gehölze nicht kontinuierlich zur Neutriebbildung anregen, neigen sie rasch zum Vergreisen.
Nicht geschnitten werden ein- und zweijährige Pflanzen. Ihr Lebenszyklus endet zwangsläufig mit dem Gartenjahr. Auch Zwiebelblumen bleiben unbeschnitten. Lassen Sie sie am besten in Ruhe einziehen, damit sie für das kommende Jahr Blütenkraft sammeln können. Befreien Sie Stauden lediglich im Frühjahr von den Resten des Vorjahres. Ausgeputzt können die Stauden sich dann ungestört neu aufbauen.
Wann schneiden?
Ein Herbstschnitt sollte sich darauf beschränken, Schäden durch Windbruch oder Schneelast vorzubeugen. Der richtige Rückschnitt erfolgt erst während der Winterzeit bei frostfreier Witterung, etwa ab Februar. Sommerblühende Gehölze wie Sommerflieder und Spiersträucher (Spiraea) blühen überreich an Trieben, die ab April gewachsen sind. Schneiden Sie deshalb diese Sträuchergruppe von Februar bis März radikal bis auf etwa eine Scherenlänge (20 cm) zurück. Schneiden Sie jedoch frühjahrsblühende Gehölze wie Flieder und Forsythien erst nach der Blüte.
Mit dem Schnitt frostgeschädigter Gehölze wartet man ebenfalls besser bis zum Frühling, wenn das Ausmaß der Schäden sichtbar wird. Bei Clematis und Rosen hängen Schnittstärke und Schnittzeitpunkt von der jeweiligen Blührhythmik der Sorten ab.
Schnittgesetze
Die Schnitttiefe hat generell folgende Auswirkungen: Wenn man stark zurückschneidet und nur wenige Knospen stehen lässt, wird man weniger, dafür aber längere und stärkere neue Triebe erzielen. Umgekehrt bewirkt ein nur leichter Schnitt zahlreiche, aber dafür kürzere Neutriebe. Vereinfacht ausgedrückt: Ein schwacher Rückschnitt verursacht einen schwachen, ein starker Rückschnitt einen starken Austrieb.
Der Schnitt soll vor allem die Lichtverhältnisse innerhalb eines Gehölzes so verbessern, dass mehr und kräftiger entwickelte Triebe gebildet werden können. Richtig ausgeführt, fördert er die Entwicklung junger, bodennaher Blütentriebe, die der Vitalität und Grunderneuerung des Strauches zugutekommen.
Schneiden Sie zunächst alle durch Krankheiten, Verletzungen oder Frost geschädigten, morschen, meist bräunlichen Triebe bis in das gesunde, innen noch grünlich-weiße Holz zurück. Beim Rückschnitt gesunden Holzes spüren Sie einen deutlichen Widerstand. Entfernen Sie alle dünnen und schwachen Triebe bis zum Ansatz. Beim Auslichten von Blütensträuchern schneiden Sie Triebe, die älter als drei bis vier Jahre sind, dicht über dem Boden ab. Junges, kräftiges, blühvitales Holz bleibt stehen.
Die richtige Schnittführung
Wenn Sie überlange Jungtriebe einkürzen, ist die richtige Schnittführung wichtig. Schneiden Sie den Trieb etwa 5 mm über einer Knospe leicht schräg ab. Dabei halten Sie die Wundfläche so klein wie möglich. Lassen Sie keine Triebstummel stehen, weil diese später zu idealen Vermehrungshorten für Krankheiten und Pilze werden. Abgeschnittene Triebe haben nichts in Gartenbeeten zu suchen. Sammeln Sie sie ein. Das hat nichts mit übertriebener Ordnungsliebe zu tun, sondern beugt der Bildung von Krankheitsherden vor.
Nadelgehölzschnitt
Der Schnitt von Nadelgehölzen ist unüblich, da er die natürliche Wuchsschönheit der Pflanzen beeinträchtigt. Regelmäßig geschnitten werden vor allem Hecken-Nadelgehölze wie Thuja, Scheinzypressen und andere Koniferen mit schuppenartigen Nadeln. Bei einigen nadeltragenden Arten, vor allem bei Kiefern, ist ein Schnitt möglich. Dieser sollte sich aber auf das Einkürzen der Triebspitzen beschränken. Kieferntriebe können Ende Mai/Anfang Juni um die Hälfte eingekürzt werden. Ausnahme: Sehr schnittverträglich sind Eiben, die aus diesem Grund auch als wertvolle Formhecken und –gehölze beliebt sind.
Heckenschnitt
Die besten Schnitttermine für Laubgehölze liegen Ende Juni, wenn die Vogelbrut ausgeschlüpft ist und die gefiederten Gartennützlinge ihre Nester verlassen haben, und – für den zweiten Schnitt – Mitte August. Nadelgehölze schneiden Sie nur einmal, etwa Mitte Juli. Immergrüne Formgehölze wie Buchs und Liguster können ab Anfang Juni in Form gebracht werden. Formieren Sie Ihre Hecke konisch, also unten breiter, oben schmaler, dann bleibt sie von unten bis oben dicht. Dabei entsteht eine Trapezform, die für alle Heckenpflanzen gut geeignet ist und für eine bis zum Boden dichte Belaubung sorgt.
Das Werkzeug
Beim Pflanzenschnitt ist der Einsatz des richtigen Werkzeuges für den Erfolg entscheidend. Achten Sie auf scharfe und saubere Scheren. Schartige Wunden sind potentielle Krankheitsherde. Elektrische Scheren sind eine Lösung für alle bequemen Gartenfreunde, die größere Hecken regelmäßig schneiden müssen.
SCHNITT LAUBGEHÖLZE
Übersicht zum Schneiden aller wichtigsten Ziergehölze.
Ahorn (Acer)
Rückschnitt in mehrjährigem Turnus möglich, fördert bei buntlaubigen Arten den dekorativen Austrieb. Rückschnitt bei japanischen Ahornen unüblich.
Hecken-Berberitze (Berberis thunbergii und Sorten)
Sehr gut schnittverträglich, starke Langtriebe bereits im Sommer einkürzen.
Schmetterlingsstrauch (Buddleia davidii-Sorten)
Radikaler Frühjahrsschnitt sichert sommerliche Blütenfülle.
Einfassungs-Buchs (Buxus sempervirens ‚Suffruticosa‘)
Enorm schnittverträglich, verträgt kräftigen Verjüngungsschnitt. Schnitt entweder im April oder Ende Juni bei trübem Wetter durchführen.
Sommer-Heide (Calluna vulgaris-Sorten)
Schnitt im späten Frühjahr. Im zweijährigen Turnus bleiben die Polster jung und damit blühvital.
Bartblume (Caryopteris-Sorten)
Regelmäßiger kräftiger Frühjahrsschnitt steigert die Blütenfülle.
Blattbunte Purpur-Hartriegel (Cornus alba-Sorten)
Rückschnitt in mehrjährigem Turnus fördert leuchtend rotrindige Jungtriebe, jedoch sind radikale Verjüngungsschnitte mit zunehmendem Alter weniger Erfolg versprechend.
Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana ‚Con-torta‘)
Verträgt radikalen Verjüngungsschnitt vor dem Austrieb selbst bis in alte Holzpartien.
Roter Perückenstrauch (Cotinus coggygria ‘Royal Purple’)
Schnitt verunstaltet die Wuchsform, nur nach Frostschäden sinnvoll. Zudem reagieren ältere Sträucher allergisch auf radikale Eingriffe.
Mispeln (Cotoneaster)
Verträgt einen regelmäßigen Schnitt.
Edel-Ginster (Cytisus-Sorten)
Jährlicher Rückschnitt nach der Blüte fördert nächstjährige Blütenfülle, radikaler Verjüngungsschnitt alter Sträucher nicht empfehlenswert.
Deutzien (Deutzia)
Regelmäßiges Auslichten im Zweijahres-Rhythmus regt eine fortlaufende Straucherneuerung an und ist brachialen Radikal-Verjüngungen vorzuziehen, dennoch ist auch letzteres möglich.
Winterheide/Schneeheide (Erica carnea-Sorten)
Leichter Rückschnitt nach der Blüte fördert die nächstjährige Blütenfülle, die bereits im Sommer für das nächste Jahr an- und damit festgelegt wird.
Kriechspindel (Euonymus fortunei-Sorten)
Kräftiger Rückschnitt mit zunehmendem Alter weniger erfolgreich.
Goldglöckchen (Forsythia)
In zweijährigem Turnus alte Triebe auslichten. Auch radikale Verjüngungsschnitte großer Strauchmethusaleme sind möglich, dann allerdings mit einer Blühpause rechnen.
Garten-Eibisch (Hibiscus-Gartensorten)
Kräftige Rückschnitte in jährlichem oder mehrjährigem Turnus fördern Blütenfülle und -größe. Radikaler Rückschnitt alter Sträucher ist möglich.
Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla-, serrata-Sorten)
Radikale Verjüngung möglich, dann aber mit Blühpause rechnen. Besser: Rückschnitt lediglich bis Kniehöhe, damit ausreichend altes Holz am Strauch bleibt.
Kleinblumiger Johannisstrauch (Hypericum ‚Hidcote‘)
Kräftiger Frühjahrsschnitt fördert Blütengröße und -fülle.
Fruchtende Gartenhülse (Ilex aquifolium-Sorten)
Gut schnittverträglich, jedoch wegen möglicher Winterschäden erst im Frühjahr schneiden.
Gefüllter Ranunkelstrauch (Kerria japonica ‚Pleniflora‘)
Alte, mehrjährige Triebe in regelmäßigem Turnus bodennah entfernen. Radikale Verjüngung kann unerwünschte Ausläuferbildung fördern.
Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis)
Alte, mehrjährige Triebe in regelmäßigem Turnus bodennah entfernen. Radikale Verjüngung alter Sträucher ist möglich.
Reichblütiger Lavendel (Lavandula an-gustifolia-Sorten)
Kräftiger Rückschnitt im Frühjahr fördert sommerliche Blütenfülle.
Liguster
Ungewöhnlich gute Schnittverträglichkeit.
Frischgrünes Geißblatt (Lonicera nitida-Sorten)
Gut schnittverträglich, für Rückschnitte in mehrjährigem Rhythmus dankbar.
Mahonie (Mahonia aquifolium)
Verträgt kräftigen Rückschnitt.
Strauch-Pfingstrose (Paeonia suffruticosa-Sorten)
Nur totes Holz entfernen.
Blauraute (Perovskia abrotanoides)
Jährlicher, radikaler Rückschnitt im Frühjahr zwingend notwendig.
Gefüllter Gartenjasmin (Philadelphus ‚Virginal‘)
Auslichten alter Triebe in mehrjährigem Turnus.
Fingerstrauch (Potentilla fruticosa-Sorten)
Radikaler Rückschnitt im Frühjahr fördert Blütenfülle und -größe. Ungeschnittene Bestände neigen zum Vergreisen und Auseinanderfallen.
Japanische Blütenkirsche (Prunus-Sorten)
Treiben selbst nach starkem Rückschnitt willig wieder durch.
Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus-Sorten)
Rückschnitt vertragend, mit zunehmendem Alter sind Eingriffe bis ins alte Holz jedoch weniger Erfolg versprechend.
Mandelbäumchen (Prunus triloba)
Rückschnitt nach der Blüte auf halbe Trieblänge. Alte Pflanzen können radikal bis auf wenige Knospen zurückgenommen werden.
Feuerdorn (Pyracantha-Sorten)
Kräftigen Rückschnitt sehr gut vertragend, treibt selbst nach radikaler Verjüngung problemlos wieder aus.
Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum-Sorten)
Radikaler Verjüngungsschnitt mit zunehmendem Alter weniger Erfolg versprechend. Besser: Alle zwei bis drei Jahre regelmäßig alte Triebe auslichten.
Rosen (Rosa)
Jährlicher Rückschnitt der Beet- und Edelrosen im April bis auf 5 Knospen pro Trieb fördert Sommerblüte.
Hängende Kätzchen-Weide (Salix caprea ‚Pendula‘)
Kräftiger Rückschnitt nach der Blüte bei guter Nährstoffversorgung sichert nächstjährigen Kätzchen-Besatz.
Holunder (Sambucus nigra)
Verträgt selbst radikalsten Verjüngungsschnitt sehr gut.
Spiere (Spiraea-Arten)
In mehrjährigem Turnus alte Triebe der hohen Sorten nach der Blüte an der Basis entfernen, jedoch auch radikaler Verjüngungsschnitt möglich. Bei niedrigen Sorten bis 50 cm fördert starker Rückschnitt im Frühjahr geschlossenen Wuchs und Blütenfülle.
Perlenbeere (Symphoricarpos doorenbosii-Sorten)
Jährlicher radikaler Rückschnitt im Frühjahr fördert die Fruchtfülle deutlich.
Edel-Flieder (Syringa vulgaris-Sorten)
Regelmäßiger Schnitt nicht üblich, jedoch leichte Eingriffe nach der Blüte möglich. Verträgt auch radikale Verjüngung bis ins alte Holz problemlos, welcher jedoch eine mehrjährige Blühpause folgen kann.
Rosa Frühlings-Tamariske (Tamarix parviflora)
Radikaler Rückschnitt möglich.
Echter Schneeball (Viburnum opulus ‚Roseum‘)
Schnitt unüblich, Auslichten in mehrjährigem Turnus möglich.
Glockenstrauch (Weigela-Sorten)
Auslichten in mehrjährigem Turnus ausreichend, aber auch radikaler Rückschnitt wird vertragen, dem eine Blühpause folgt.